Dunkle Wolken über Alberta
Thumps Dreadful Water ist, wie sein Name schon andeutet, indigener Abstammung. Er war Polizist und ist jetzt Fotograf in der Kleinstadt Chinook, im Grenzgebiet zwischen den USA und Kanada. Weil der örtliche Sheriff zu einer Fortbildung fahren soll, bittet er Thumps, ihn für eine Weile zu vertreten. Der wird schnell in einen für alle ziemlich undurchsichtigen Fall hineingezogen. Unter dem Indianerreservat befindet sich wohl ein riesig großer Grundwassersee, der für einen bedeutenden Getränkekonzern von großem Interesse ist. Dazu kommt, dass die Firma Orion Technologies ein Verfahren entwickelt hat, das hier seine erste Anwendung finden soll und in dem Öl- oder Gasvorkommen genauestens kartiert werden könnten. Weltweit ein zu erwartendes Milliardengeschäft. Kurz bevor es zu Vertragsabschlüssen kommt, wird nicht nur der Chef der Firma, sondern wenig später auch seine leitende Ingenieurin erschossen aufgefunden. Als dann noch eine Journalistin auf dubiose Weise ums Leben kommt, wird die Sache für Thumps immer komplexer. Zudem hat der ehemalige Polizist persönliche Probleme. Bei seiner Freundin wird Krebs diagnostiziert, er selbst hat seit neuestem Diabetes. Auf der Suche nach den Motiven für den oder die Täter kommt ihm plötzlich ein Zufall zu Hilfe. - Ein umfangreicher, manchmal etwas ausufernder Krimi, der dennoch nichts an Spannung verliert und deshalb zu empfehlen ist.
Josef Schnurrer
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Dunkle Wolken über Alberta
Thomas King ; aus dem kanadischen Englisch von Leena Flegler
Piper (2020)
443 Seiten
kt.