Mein Sardinien

Mit Christina, einer rassigen Sardin, scheint sich für Hans, den Ich-Erzähler dieses Buches, seine Italiensehnsucht nun aufs Beste mit der großen Liebe zu verbinden. Über Ostern reisen beide nach Sardinien und werden von Bruder und Schwägerin Mein Sardinien freundlichst aufgenommen. Doch bald schon bemerkt Hans, dass die Familie in wirtschaftlichen Schwierigkeiten steckt, dass Sardinien trotz südlicher Sonne auch deutliche negative Seiten aufzuweisen hat. Seine idealistische Vorstellung von Italien erhält damit erste Risse. Auch Christina, die ihn zwar als ihren Verlobten vorstellt, benimmt sich seltsam spröde. Hans schöpft neue Hoffnung für ihre Beziehung, als beide übereinkommen, Berlin zu verlassen und gänzlich nach Sardinien zu ziehen. Was alles verändern sollte, führt jedoch nur zu weiteren Problemen. Aus Gründen des sittlichen Anstands bekommt Hans einen eigenen Schlaf- und Arbeitsplatz in einem Baucontainer. Weil Christina ihre ganze Zeit und auch ihr Geld in die Familie des Bruders investiert, kommt sich der junge Mann bald sehr überflüssig vor. Als seine Freundin ihm vorschlägt, endlich gemeinsam mit ihm die Schönheiten der Insel zu erkunden, wird das für Hans zu einer Art Abschiedsreise. - Eingebettet in eine Liebesgeschichte zeigt der Autor, dass Ideal und Wirklichkeit sowie fest gefügte Traditionen und landestypische Mentalitäten manchmal ziemlich hart aufeinander prallen können. - Empfehlenswert.

Josef Schnurrer

Josef Schnurrer

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Mein Sardinien

Mein Sardinien

Hans-Ulrich Treichel
Mare (2012)

218 S. : Kt.
fest geb.

MedienNr.: 367205
ISBN 978-3-86648-138-1
9783866481381
ca. 20,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Bi, Er
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