Die Untreue der Grönländer
Den Krankenpfleger Jesper verschlägt es in ein kleines Dorf, an den äußersten Rand Grönlands. Seltsam sind sie, diese Grönländer, rau wie die Landschaft und ihr tägliches Leben. Aber auch leidenschaftlich, melancholisch und selbstbewusst. Glücksspiel,
Saufgelage, ausgelassener Tanz und wilder Sex sind an der Tagesordnung. Im Kontrast dazu schildert der Autor eine karge Landschaft, wilde Vegetation, gefährliche Robbenjagd, Abenteuer und raue Stürme, aber auch Krankheit, Alter, Tod und Frustration, ein Leben der Gegensätze. - Ein inhaltlich praller, teils deftiger Roman, geschrieben in einer präzisen, direkten Sprache, in kurzen überschaubaren Sätzen, ironisch, witzig, liebevoll detailliert in den Beschreibungen seiner Protagonisten. Für Leser, die gerne in fremde Länder und Kulturen eintauchen und sich an deftigen Szenen nicht stören. Überall möglich. (Übers.: Ursel Allenstein)
Christiane Kühr
rezensiert für den Borromäusverein.

Die Untreue der Grönländer
Kim Leine
Mare (2011)
333 S.
fest geb.