Der Duft des Regens

Wie die meisten der in Kanada Eingewanderten hat auch Patrick Dillon "den Wald im Blut". Gemeinsam mit seiner Frau Irene und den beiden Töchtern lebt er in einer wenig Komfort bietenden Hütte und arbeitet in einer Holzfällerkolonne. Als er tödlich Der Duft des Regens verunglückt, gerät die Familie in finanzielle Schwierigkeiten. Dass sich die zwölfjährige Maggie und die ein Jahr ältere Jenny trotz des tragischen Verlustes geborgen fühlen, verdanken sie ihrer "Mom". Doch dann geschieht das Unfassbare. Irenes Verhalten verändert sich, sie wirkt distanziert und lässt die Töchter bei Bekannten zurück. "Wie konnte Mom nicht wiederkommen? Wie konnte sie uns nicht mal eine Nachricht schicken?" Erst drei Jahre später werden Maggie und die inzwischen Mutter gewordene Jenny erfahren, dass Irene ein Doppelleben geführt hat und die Geburt ihres dritten Kindes nicht überlebte. Mit dieser bitteren Wahrheit konfrontiert, fühlen die Mädchen tiefe Enttäuschung, Verzweiflung, aber auch Wut. Indem sie sich jedoch auf Freunde verlassen können, vermittelt die kanadische Autorin (Jahrgang 1961) die Gewissheit, dass sich beider Schicksal zum Guten wenden wird. Obwohl die aus der rückblickenden Sicht Maggies erzählte Geschichte Redundanzen aufweist, mitunter konstruiert wirkt und zum Sentimentalen tendiert, fasziniert der Debütroman durch sinnlich erfahrbare Naturschilderungen. Ein breites Leserpublikum ist ihm trotz der Einwände zu wünschen. (Übers.: Claudia Feldmann)

Kirsten Sturm

Kirsten Sturm

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Der Duft des Regens

Der Duft des Regens

Frances Greenslade
Mare (2012)

366 S.
fest geb.

MedienNr.: 366167
ISBN 978-3-86648-176-3
9783866481763
ca. 19,90 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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