El Greco und ich

El Greco ist der beste Freund des kindlichen Erzählers J.J.Walsh. Beide Jungen fühlen sich aufs engste verbunden, wobei El Greco eindeutig die Beziehung dominiert. Obwohl zu Beginn des Romans nur zehn Jahre alt, (am Ende bei seinem Tod 13 Jahre) verfügt er über erstaunliches Wissen, ist klug, mutig, und weiß immer einen Ausweg, wenn die Jungen in Schwierigkeiten geraten sind. So zum Beispiel, als sie durch eine weggeworfene Zigarette einen Brand auslösen oder als J.J. sich verletzt. Als er beim Beobachten der nackten Nachbarsfrau vom Baum fällt, der ihm als Aussichtsplattform diente, rettet der Freund geistesgegenwärtig die Situation. El Greco ist aber auch einfühlsam und weltweise, in einem Maße, die ihn als Person doch ein wenig konstruiert erscheinen lässt. - Der Roman, in dessen zweitem Teil ein gemeinsamer Roadtrip entlang der amerikanischen Ostküste beschrieben wird, erinnert zum Teil an den berühmten Roman Mark Twains, dessen Niveau er aber nur streckenweise erreicht. Vor allem unterscheidet er sich von "Tom Sawyer" durch eine düstere Grundstimmung, die sich schon daraus ergibt, dass El Greco am Ende des Romans überraschend stirbt. Auch andere tragische Todesfälle konfrontieren die Freunde mit dem Ernst des Lebens und verleihen dem unterhaltsamen Roman eine melancholische Note. (Übers.: Katja Scholtz)