Eine Nacht im Rom - 1

Raphael hat sich sein Leben mit seiner Freundin Sophie und vielen Freunden komfortabel eingerichtet. Da erreicht ihn kurz vor seinem 40. Geburtstag eine alte vhs-Kassette. Die hatten er und seine damalige große Liebe Marie vor 20 Jahren in Rom aufgenommen, Eine Nacht im Rom - 1 und sie enthält das Versprechen, die Nacht vor ihrem gemeinsamen 40. Geburtstag wieder am selben Ort zu verbringen. Raphaels erster Impuls, das Ganze als dumme Idee Jugendlicher abzutun, wird von Erinnerungen an eine obsessive Liebe zunichte gemacht. Marie führt ebenfalls ein erfolgreiches Leben. Sie hat einen Freund, mit dem zusammen sie dessen Freunde in Italien besucht. Doch das Versprechen setzt eine psychologische Macht frei, der sich beide nicht mehr entziehen können. Es sind oft eher subtile Hinweise in den wie Gemälde wirkenden Bildern versteckt, die auf eine Bedrohung hinweisen. Manche zeigen auch offensiv, wie Liebe zur Obsession werden kann, von der sich die Betroffenen nicht mehr befreien können. Die Parallele zur Nikotinsucht ist irritierend und bezeichnend für den Umgang des Autors mit seinen Protagonisten. Sie geben sich unkonventionell und reklamieren Freiheit für sich, befinden sich dennoch in tiefen Abhängigkeiten. Was zwischen dem Aufbruch nach Rom und dem Freitod der Frau geschieht, bleibt bis zum Erscheinen des zweiten Bandes verborgen. Der Autor zeigt und erklärt am Ende einige seiner Skizzen zu diesem Band, den man vor allem jungen Erwachsenen in die Hand geben kann. Er zeigt, dass trotz modernen Lifestyles am Ende elementare Dinge zählen.

Lotte Schüler

Lotte Schüler

rezensiert für den Borromäusverein.

Eine Nacht im Rom - 1

Eine Nacht im Rom - 1

Text & Zeichn.: Jim
Splitter (2013)

Eine Nacht im Rom ; 1
119 S. : überw. Ill. (farb.)
fest geb.

MedienNr.: 574599
ISBN 978-3-86869-593-9
9783868695939
ca. 19,80 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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