Fränkische Tapas
Nach "Fränkisches Chili" und "Fränkisches Sushi" bringt der dritte Nürnberg-Krimi von Susanne Reiche mit "Tapas" ein weiteres kulinarisches und kriminalistisches Häppchen. Die Grünen-Stadträtin Karola Kampe verschwindet spurlos. Eine dubiose
Lösegeldforderung taucht auf. Kommissar Kastner und sein Team fragen sich, ob der Brief am Ende gar von der Entführten selbst stammt. Auch ihr Lebensgefährte gerät in Verdacht. Die spannenden Ermittlungen führen in verschiedene Richtungen. Beharrlich setzt der Kommissar das Lebenspuzzle des früheren Models zusammen und stößt auf einen ungelösten alten Fall: Es ist schon einmal ein Stadtratsmitglied verschwunden und nie wieder aufgetaucht. Mit dem alten konnte auch der neue Fall gelöst werden. Der Politthriller besticht durch penible Schilderung von Einrichtung, Kleidung und Essensgewohnheiten der Verdächtigen. Im Gegensatz zu den meisten Regionalkrimis, in denen Orte und Landschaften nur als austauschbare Kulisse dienen, kann die Verf. mit Insiderwissen aufwarten; sie arbeitete 14 Jahre lang als Fachkraft im Umweltamt der Stadt Nürnberg. Ohne regionale Einschränkung.
Hans Baier
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Fränkische Tapas
Susanne Reiche
Ars Vivendi (2018)
252 S.
kt.