Glückssträhnen

Soll die Haarfarbe bestimmen, wo unser Platz in der Gesellschaft ist? Ist die Haarfarbe ein Gradmesser dafür, wie wir uns fühlen (dürfen)? Sophie Fontanel hatte lange Zeit eine Führungsposition bei einer renommierten Frauenzeitschrift inne, bevor Glückssträhnen sie mit 53 Jahren anfängt, die "Spuren der Vergänglichkeit" zu akzeptieren und dem Jugendwahn entgegen zu wirken. Sie beginnt, "die Farbe unter der Haarfarbe" zum Vorschein kommen zu lassen. Und damit auch ein Stück von sich selbst. Zentimetergenau begleiten die Leser*innen die Autorin in der im Romanstil verfassten Hommage an das Haar an sich. Auf dem mutigen Weg zu sich selbst erhält sie nicht nur positiven Zuspruch oder erfährt Bewunderung für ihr selbstbewusstes Auftreten, sondern muss auch lernen, mit Anfeindungen, wie "... für mich ist ihr Selbstversuch gleichbedeutend damit, sich lebendig begraben zu lassen" umzugehen. Wertschätzend und feinfühlig ruft Fontanel immer wieder dazu auf, sich als etwas Besonderes anzunehmen und ebenso zu behandeln. Glück ist, mit sich selbst im Reinen zu sein.

Anja Kuypers

Anja Kuypers

rezensiert für den Borromäusverein.

Glückssträhnen

Glückssträhnen

Sophie Fontanel
ebersbach & simon (2019)

201 S.
fest geb.

MedienNr.: 596994
ISBN 978-3-86915-173-1
9783869151731
ca. 20,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Bi, Fa
Diesen Titel bei der ekz kaufen.