Was dann nachher so schön fliegt
Deutschland in den achtziger Jahren: Volker Winterberg leistet seinen Zivildienst in einem Seniorenheim im Ruhrgebiet ab. Doch eigentlich möchte er Schriftsteller werden. Um sich inspirieren zu lassen, trampt er nach Paris, hängt in Kneipen herum, gewinnt auch die Teilnahme an einem Nachwuchsschriftsteller-Wettbewerb in Berlin und lernt dort nicht nur die attraktive Katja kennen, sondern auch eine Reihe bekannter Schriftsteller. Mit Katja kommt es zu einer Affäre. Doch der große Durchbruch als Literat lässt noch auf sich warten. - Eigentlich hat der Romanerstling des Journalisten Hilmar Klute das Zeug zu einem ebenso originellen wie durchaus poetischen Roman mit liebevoll ironischem Unterton, einem Roman, der gekonnt Elemente der Road Novel mit dem eines modernen Bildungsromans (oder, wie es neudeutsch heißt, "Coming-of-Age-Novel") verbindet. Was bei der Lektüre aber zunehmend nervt, ist, wie der Autor dem Leser immer wieder sein Wissen um die erste Garde deutscher Schriftsteller, angefangen bei der Gruppe 47, um die Ohren schlägt. Leser/innen, die darüber hinwegsehen können und sich für die deutsche Literatur des 20. Jh. besonders interessieren, werden aber Gefallen an diesem Buch finden.
Günter Bielemeier
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Was dann nachher so schön fliegt
Hilmar Klute
Galiani (2018)
364 S.
fest geb.