Lion - Mein langer Weg nach Hause
Saroo berichtet als Rückschau von der Suche nach seiner indischen Familie. Der Ausgangspunkt könnte tragischer nicht sein. Saroo sitzt als Fünfjähriger in einem falschen Zug, so dass er ohne irgendetwas und ohne irgendjemanden zu kennen in Kalkutta landet. Dort wird zum Glück eine Adoptionsagentur auf ihn aufmerksam, so dass er relativ schnell von einem australischen Ehepaar adoptiert wird und Indien verlässt. Ohne Effekthascherei, aber mit einer gewissen Demut und im Bewusstheit des Glücks, das ihm widerfahren ist, berichtet Saroo und als dessen Vertreter der Sprecher Frank Spieren mit dem nötigen Feingefühl von der emotionalen Reise, bis Saroo seine indische Familie wiederfindet. Die Reise gestaltet sich äußerst schwierig, da Saroos Erinnerungen von Orten und deren Bezeichnung alles ist, wonach er suchen kann. Besonders hörenswert wird die Geschichte durch die verschiedenen Perspektiven, die durch Saroos Bruder (auch ein indisches Waisenkind in Australien), seine australischen Adoptiveltern, seine Freundin und seine indische Familie immer wieder einfließen. Eine absolute Empfehlung, denn diese tragische Geschichte wird trotz allen Unglücks mit so viel Vertrauen in das Glück und die Welt vorgetragen, dass man unwillkürlich Zuversicht daraus schöpfen muss - gerne allen Beständen empfohlen!
Antonia Mentel
rezensiert für den Borromäusverein.
Lion - Mein langer Weg nach Hause
Saroo Brierley. Gelesen von Frank Stieren
steinbach sprechende bücher (2017)
1 mp3-CD (ca. 408 Min.)
mp3-CD