Max Weber
Zum 150. Geburtstag Max Webers (1864-1920) legt Jürgen Kaube, Ressortleiter Geisteswissenschaften bei der FAZ, eine umfassende Würdigung des wirkmächtigen Begründers der modernen Soziologie vor. Zwei Schwerpunkte sind festzuhalten: Zum einen referiert Kaube detailliert und auf anspruchsvollem Niveau über die großen und über die weniger bekannten Veröffentlichungen Webers und stellt dabei viele Bezüge zu anderen Autoren und Geistesströmungen der Zeit her. Den anderen Themenblock bildet das Privatleben Webers, etwa seine Schaffenskrise während einer mehrjährigen Phase totaler Erschöpfung in jungen Jahren, sein problematisches Sexual- und Eheleben und seine Liebschaften im vorgerückten Alter. - Weber, der u.a. einen Kausalzusammenhang zwischen protestantischer Arbeitsethik und dem Wesen des Kapitalismus postulierte, ist ohne Zweifel auch heute noch sehr populär. Da das Buch aber sehr umfangreich ist und dem Leser bei der Lektüre hohe Konzentration abverlangt, sollte es nur von großen Büchereien mit einem gut ausgebauten Sachbuchbestand angeschafft werden.
Siegfried Schmidt
rezensiert für den Borromäusverein.
Max Weber
Jürgen Kaube
Rowohlt Berlin (2014)
493, [16] S. : Ill.
fest geb.