Franz Marc
Basierend auf umfangreicher Forschung sowie einer Fülle von bislang nicht ausgewerteten Quellen erzählt Brigitte Roßbeck von den Träumen und dem Leben eines der bedeutendsten Maler des Expressionismus. Die Historikerin hat hier ein faktenreiches, stilistisch effektvoll erzähltes, facettenreiches und stimmungsvolles Porträt des Künstlers, Grenzen überschreitenden und suchenden Menschen Franz Marc geschaffen. Die zahlreichen Liebesaffären, die Marc mit verheirateten und ledigen, kinderlosen und schwangeren Frauen in der Ära Wilhelms II. hatte, versetzen den Leser in Erstaunen. Die Informationen über all diese Affären hat Brigitte Roßbeck aus einem bisher unbekannten Dokument, einer Erinnerung Maria Marcs, der zweiten Frau des Künstlers. Roßbeck schildert natürlich auch, wie Marcs Bekanntschaft mit Kandinsky, Macke und Werefkin ihn zu dem Künstler machte, als der er heute berühmt ist. Und auch über seine Kriegsbegeisterung, die zu seinem frühen Tod mit 36 Jahren führte, wird man kundig informiert. Eine nicht nur dem Kreis der Kunsthistoriker zu empfehlende Lektüre in schönem Layout und zu einem akzeptablen Preis. Ab mittleren Beständen empfohlen.
Gudrun Schüler
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Franz Marc
Brigitte Roßbeck
Siedler (2015)
351 S. : Ill., [8] Bl. (farb.)
fest geb.