Saman

Die Handlung des im Original bereits 1998 erschienenen Romans verfolgt mehrere Stränge. Sie überschneiden sich in einem Kleeblatt aus Freundinnen und deren früherem Lehrer, einem jungen katholischen Priester. Er ist die titelgebende Figur "Saman" Saman - so nennt er sich, nachdem er auf der Suche nach seinem Geburtshaus in einem Gebiet der Kautschukpflanzungen die Armut und politischen Bedrängnisse der Landbevölkerung kennengelernt hat, sich dort engagiert und nach einem gewaltsamen Überfall einer paramilitärischen Truppe auf die Siedlung verhaftet und gefoltert wird. Jasmin engagiert sich als Anwältin für Saman. Mit Hilfe einer Freundin schmuggelt sie Saman nach New York, wo sich gerade die anderen beiden Frauen aus der Clique aufhalten. Indem der Roman verschiedene Personen aus deren Perspektive erzählen lässt, kann er die Leser mit vielen Themen aus der indonesischen Gesellschaft bekannt machen. Dabei nimmt die Autorin mit den Erzählerinnen eine weibliche Perspektive ein. Ein durchgängiges Thema ist der Umgang mit Sexualität in einer mehrheitlich muslimischen Gesellschaft, die aber multireligiös und multiethnisch geprägt ist. Saman steht für die sozialen und politischen Fragen des Landes. In der Person Samans schneiden sich aber auch Religion - er ist Priester, der sich aber von seiner Berufung abwendet - und die alten indonesischen Mythen. - Die Schriftstellerin Ayo Utami bekam für dieses Buch zahlreiche Preise und zählt seither zu den wichtigsten Stimmen der indonesischen Literatur. Der Roman ist dicht erzählt und ermöglicht viele Zugänge zu dem riesigen Land und den vielen gesellschaftlichen Fragen, die sich in Indonesien auftun. (Übers. : Peter Sternagel)

Angelika Rockenbach

Angelika Rockenbach

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Saman

Saman

Ayu Utami
Horlemann (2015)

264 S.
kt.

MedienNr.: 582280
ISBN 978-3-89502-395-8
9783895023958
ca. 11,90 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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