"Mama sagt, dass selbst die Vögel nicht mehr singen"

Myriam, ein 2004 in Aleppo in Syrien geborenes, katholisches Mädchen schrieb dieses Tagebuch im Jahre 2016 mithilfe des französischen Journalisten Philippe Lobjois. Die Abschnitte sind kurz, von einigen Zeilen bis zu anderthalb Seiten. Die Sprache ist kindlich. Gerade deshalb liest sich der Text leicht und eingängig. Schulkindern sollte man die Lektüre zu lesen geben, aber für Fragen offen sein. Zu Beginn gewährt Myriam einen Rückblick auf schöne Zeiten in ihrem Wohnviertel. Es folgt das Bild der Zerstörung, wie sie im Jahr 2013 bei der Rückkehr der Familie zu beklagen war. Sowohl der Fortgang der zerstörenden Kämpfe von 2011 bis 2017 als auch die durch Angst geprägte psychomentale Entwicklung des Mädchens sind anhand der Einträge gut vorstellbar. Gerade als Verwandte entführt werden oder sterben, Nachbarn fliehen und es um das nackte Überleben geht, spielen Familien- und Schulleben, Kommunion und Jugendfreizeiten noch eine wichtige Rolle. Nach dem Vorbild ihrer gläubigen Eltern und Großeltern hat die Familie stets Nächstenliebe geübt. - Das Buch regt zum Nachdenken über Politik, Gewaltherrschaft, Kinderentwicklung, Wohlstand, Glauben und vieles mehr an. Empfohlen für alle Bestände.