Piraten

Seitdem Waren über See transportiert wurden, gab es Seeräuber, die Jagd auf Handelsschiffe machten. Dass dies bis in die heutige Zeit gilt, kann man in den Nachrichtensendungen verfolgen. Nach einem Vorwort, das mit einem Zitat von Goethe beginnt Piraten und überblicksartig die Geschichte der Seeräuberei als Abfolge von Mord, Plünderung und Vergewaltigung darstellt, werden die Formen dieser Verbrechen in den verschiedenen geschichtlichen Epochen dargestellt. So beginnt es in der Antike, als Handelsschiffe im Mittelmeer von Freibeutern überfallen wurden: Sogar Caesar wurde einmal von ihnen gefangengenommen. Im Mittelalter kamen u.a. die Wikinger als neue Gefahr dazu, die nicht nur die Handelswege unsicher machten, sondern sogar Hamburg, Köln und Paris angriffen. Aber auch als politisches "Kampfmittel" waren die Seeräuber gefragt. Die englische Königin Elisabeth I. versicherte sich u.a. der Dienste von Sir Francis Drake mit seiner "Golden Hind" um Jagd auf Spaniens koloniale Schätze zu machen. Im 16. Jh. kommen die Piraten der Karibik ins Spiel, die in den Gewässern Westindiens reiche Beute machten. Nun kommen auch noch Piraten im Indischen Ozean dazu, wobei die schwarze Flagge immer öfter als selbstbewusstes Erkennungszeichen verwendet wird. Mit der Erfindung der Dampfschiffe endet das "Goldene Zeitalter" der Piraterie. Allerdings beginnt in den letzten Jahren eine neue Form, bei der Schiffe gekapert werden, um Lösegeld zu erpressen. - Das Buch ist sehr interessant und fesselnd zu lesen, die vielen Bilder, Karten und Fotos illustrieren die Ausführungen kongenial. Trotz der vereinzelt genauer geschilderten Gräueltaten ist das Buch für geschichtlich interessierte Leser sehr zu empfehlen.

Gerd Fleder

Gerd Fleder

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Piraten

Piraten

Jann M. Witt
Primus-Verl. (2011)

151 S. : zahlr. Ill. (überw. farb.), kt.
fest geb.

MedienNr.: 352656
ISBN 978-3-89678-835-1
9783896788351
ca. 14,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Ge
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