Mehr als schöne Stimmen

Der Autor muss wissen, wovon er schreibt, ist er doch selbst ausgebildeter Sänger und daher ungezwungen im Kontakt zu den Kolleginnen und Kollegen, die er für dies zeitgemäße Porträt eines Berufsstandes interviewt hat - u.a. Edita Gruberova, Philippe Mehr als schöne Stimmen Jaroussky, Angelika Kirchschlager, Johannes Martin Kränzle, Christa Ludwig, Edda Moser, Thomas Quasthoff, Matti Salminen und Anja Silja. Es geht also um den Opern- und Konzertsänger klassischer Prägung. Der Leser erfährt etwas über die Hintergründe des Berufs, seine Schattenseiten wie Leistungsdruck aber auch über Glanzmomente wie Publikumserfolg und Selbstfindung in der Sängerrolle. - Woll beginnt mit den Anekdoten, wie berühmte Sänger sich gegenseitig kennengelernt haben. Die sehr unterschiedlichen, individuellen Karrierewege werden dann nachgezeichnet, stets geprägt aus der Mischung von harter Arbeit, Glück und Glaube wie Zweifel an sich selbst. In dem kundigen und interessanten Tonfall, den Woll anstimmt, fühlt der Leser sich der Existenz des Opernsängers näher gebracht und versteht einen zentralen Satz im Buch besser: "Man muss Lust haben auch an sich selbst". Zur Lust an Sangeskultur und zur Einsicht in die Chancen wie Gefahren, in die diese Kultur heutzutage gerät, trägt das Buch in gutem Maß bei. - Für Bestände mit Musikschwerpunkt empfehlenswert.

Helmut Krebs

Helmut Krebs

rezensiert für den Borromäusverein.

Mehr als schöne Stimmen

Mehr als schöne Stimmen

Bjørn Woll
Ed. Körber-Stiftung (2014)

300 S. : Ill.
fest geb.

MedienNr.: 579293
ISBN 978-3-89684-159-9
9783896841599
ca. 19,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Mu
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