Nilowsky

Im Jahr 1976 ziehen die Eltern von Markus Bäcker vom Prenzlauer Berg in eine Berliner Vorstadt, denn dort haben sie Arbeit in einem großen Chemiewerk gefunden. Ihr 14-jähriger Sohn leidet unter dem Umzug. Erst als er den ziemlich schrägen Typen Nilowsky Reiner Nilowsky trifft, ändert sich seine Befindlichkeit. Nilowsky ist 17 Jahre alt, sein Vater ist Kneipenwirt und prügelt ihn regelmäßig durch. Reiner passt sich nicht an, hat eine ganz eigene Sicht auf die Welt, plant seinen Vater umzubringen und sehnt sich im tiefsten Inneren seines Herzens nach einer Beziehung mit Freundin Carola. Diese wiederum ist die Tochter eines hohen Parteifunktionärs, leistet auf ihre Art Widerstand gegen den Druck ihrer Eltern und will auf keinen Fall erwachsen werden. Zwischen den drei Jugendlichen entsteht eine Beziehung, die fast in einer Katastrophe endet. Sebastian Zimmler erzählt die Geschichte aus Sicht des jungen Markus, der gelernt hat, sich anzupassen und keinen direkten Widerstand zu leisten. Der Sprecher trifft den schnodderigen Ton der Jugendlichen sehr gut, verleiht Nilowksy eine ausdrucksstarke Stimme und klingt als Markus überzeugend verhalten und zögerlich. Das Stück macht nachdenklich, ist aber keine leichte Unterhaltungskost und erfordert die Bereitschaft zum Zuhören und Nachdenken. Für Büchereien mit etwas größeren Beständen geeignet.

Leoni Heister

Leoni Heister

rezensiert für den Borromäusverein.

Nilowsky

Nilowsky

Torsten Schulz. Gelesen von Sebastian Zimmler
Hörbuch Hamburg (2013)

5 CD (ca. 367 Min.)
CD

MedienNr.: 377442
ISBN 978-3-89903-857-6
9783899038576
ca. 19,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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