Der Flieger - 1. Der Start
Von seinem Vater, einem engstirnigen protestantischen Pastor und Arzt, erhält der jugendliche Josef in Deutsch-Ostafrika Flugunterricht an dessen Albatros-Doppeldecker. Da sich 1917 der Krieg in Europa ebenfalls auf den afrikanischen Kontinent ausdehnt, möchte Josefs Onkel, Hauptmann einer deutschen Schutzgruppe, das Flugzeug für die Luftaufklärung nutzen, was der Gottesmann strikt ablehnt. Doch als sich Josef in die junge Frau eines hartherzigen Farmers verliebt und dies eine fatale Entwicklung auslöst, ist ihm das Luftfahrzeug von Nutzen. Jean-Claude Kraehn griff mit dem Haudegen "Tanguy-la-vie-dure" (Tanguy-das-harte-Leben) eine Nebenfigur aus seiner Serie "Tramp" auf, die eine Hommage an die Reihe "Tanguy & Laverdure" darstellt. In einer langen Rückblende schildert er dessen Jugend als Coming-of-Age-Drama zwischen erster Liebe, Generationskonflikt, Identitätsfindung und Racheplänen. Der Pastor erweist sich als ambivalenter Charakter zwischen mangelnder Empathie für den Sohn, Beschützerinstinkt und strikter Antikriegshaltung. Der packende Abenteuercomic im Ligne-Claire-Stil lebt zudem von stimmigen Afrikaimpressionen.
Gregor Ries
rezensiert für den Borromäusverein.
Der Flieger - 1. Der Start
Szenario: Jean-Charles Kraehn. Zeichn.: Erik Arnoux ...
Salleck Publications (2019)
Der Flieger ; 1
62 S. : überw. Ill. (farb.)
fest geb.