Im Garten von Oma Apo
Oma Apo ist ein wenig merkwürdig und wird eher abschätzig als Außenseiterin betrachtet. Statt, wie alle anderen, immer frisch einzukaufen, kümmert sie sich um das weggeworfene Gemüse. Trotz ihres Alters schleppt sie alles emsig auf das Dach des Wohnkomplexes, wo sie Hühner und Enten hält sowie eigenes Gemüse anbaut: Auberginen, Pfefferschoten, Tomaten, Kohl. Die zarten, freundlich-liebevollen Illustrationen zeigen sie als eher traditionelle Chinesin, die unermüdlich werkelt und ganz in ihrer Arbeit aufgeht, stets begleitet von einer schwarzen Katze. Die größte Freude jedoch strahlt sie aus, als sie ihre Ernte an die Nachbarn verteilen kann. Und dann der Höhepunkt: das Festmahl mit der Großfamilie. Und auch jetzt weiß sie, die Reste weiterzuverwerten. Das Leben der chinesischen Großmutter wirkt sehr eindrucksvoll und der Autor bekennt in einem ausführlichen Nachwort, dass er mit dem Buch seine Großmutter porträtiert hat. Ein sehr ruhiges und inspirierendes Buch, das Mut macht, eigene Wege zu gehen und sich für ein Anliegen einzusetzen. Für Kinder ab 5 Jahren.
Birgit Karnbach
rezensiert für den Borromäusverein.
Im Garten von Oma Apo
Tang Wei (Text und Illustration) ; Übertragung aus dem Chinesischen von Brigitte Koller Abdi
Baobab Books (2020)
[40] Seiten : farbig
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 5