Sabina Spielrein
Sabina Spielrein war die Tochter vermögender und sehr bildungsbeflissener Eltern aus Rostow am Don. 1904 verbrachte sie mit der Mutter einen Kuraufenthalt in der Schweiz und wurde schließlich mit "hysterischen" Symptomen
in die Züricher Irrenheilanstalt eingeliefert. Sie wurde dort die erste Patientin, an der Carl Gustav Jung die von Sigmund Freud entwickelte psychoanalytische Methode erprobte. Die hochbegabte junge Frau gesundete, studierte in Zürich Medizin und wurde C.G. Jungs Geliebte. Sie etablierte sich als Psychoanalytikerin mit eigenständigen Beiträgen v.a. zur Kinderpsychologie. 1923 kehrte sie nach Russland zurück. 1936 wird unter Stalin die Psychoanalyse verboten, Spielreins Brüder verschwinden im Gulag. Sie selbst wird 1942 mit ihren zwei Töchtern Opfer einer Massenerschießung der deutschen Besatzungsmacht. - Die Autorin breitet das bewegte Leben einer ungewöhnlichen und interessanten Frau mit viel psychoanalytischer Sachkunde und mit Sinn für die wechselnden Zeitläufe vor den Augen des Lesers aus.

Marion Sedelmayer
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Sabina Spielrein
Sabine Richebächer
Dörlemann (2005)
399 S. : Ill.
fest geb.
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