Alice im Netz
Im Internet sind viele Jugendliche unbedacht freizügig, wenn es um die Freigabe persönlicher Daten geht. Deshalb werden Lehrer und Medienpädagogen nicht müde, regelmäßig vor den Gefahren zu warnen, die vor allem mit den Social Communitys wie ICQ, Facebook und Co. verbunden sein können. Diese Warnung kommt bei Jugendlichen normalerweise nicht gut an. Deshalb hat Antje Szillat sie in ihrem Jugendroman in eine Geschichte verpackt: Die wortgewandte Alice schreibt unter einem Pseudonym ein Schulblog, in dem sie Mitschüler wie Lehrer ordentlich durch den Kakao zieht und viel von sich preisgibt. Doch plötzlich bekommt sie unheimliche Mails von einem Unbekannten, der weiß, dass sie hinter dem Pseudonym steckt. Er belästigt sie wie ein Stalker und dann wird Alice auch noch auf der Straße überfallen. Unheimlich, oder? Eher naja. Die Geschichte kommt sehr konstruiert daher, der didaktische Zeigefinger ragt permanent zwischen den Zeilen hervor. Und auch die Sprache der Jugendlichen, die in den E-Mails und Chats verwendet wird, wirkt nachgemacht und nicht authentisch. Gut gemeint, aber nicht überzeugend.
Dagmar Wolf
rezensiert für den Borromäusverein.
Alice im Netz
Antje Szillat
Ed. Zweihorn (2011)
155 S.
kt.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 12