Verlorene Bilder, verlorene Leben

Das reich mit historischen Schwarzweißfotos ausgestattete, auf Hochglanzpapier gedruckte Buch ist das Ergebnis jahrelanger Recherchen über die Geschichte bedeutender jüdischer Kunstsammler-Familien in Deutschland und ihr Schicksal in der Zeit des Verlorene Bilder, verlorene Leben Nationalsozialismus. Geographisch-kulturell liegt der Schwerpunkt der Biographien auf Berlin und Wien. Aber auch Erfurt, Düsseldorf, Hannover, München und Amsterdam sind Schauplätze in den 15 personenbezogenen Kapiteln. Um die Namen Cassirer, Westheim, Alfred, Thekla und Hans Hess, Eleonora und Francesco von Mendelssohn, Walter Westfeld, Sophie Lissitzky-Küppers, Max Silberberg, Max Steinthal, Oskar Huldschinsky und Ann Sommer, Adele und Ferdinand Bloch-Bauer, Karl Grünwald, Alma Mahler-Werfel, Alphonse Mayer und Louis Nathaniel de Rothschild in Deutschland und Jacques Goudstikker in den Niederlanden entfaltet sich das von diesen Persönlichkeiten nachhaltig geprägte reiche Kunst- und Kulturleben, dem Mitte der 30iger Jahre gewaltsam ein Ende gesetzt wurde. Auch sozioökonomische Fragen wie Ankauf und Verkauf von Bildern, die Auswirkungen des Ersten Weltkriegs oder die finanziellen Probleme von Sammlern und Malern während der Weltwirtschaftskrise werden in den detailliert recherchierten, mit Quellenzitaten belegten, anschaulich und flüssig geschriebenen zweispaltigen Texten lebendig. Ein Register beschließt diesen Beinahe-Kunstband der besonderen Art, der wegen der Aktualität der Restitutionsdebatte trotz des stattlichen Preises ab mittleren Beständen empfohlen werden kann.

Ingrid Rückert

Ingrid Rückert

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Verlorene Bilder, verlorene Leben

Verlorene Bilder, verlorene Leben

Melissa Müller ; Monika Tatzkow
Sandmann (2014)

249 S. : zahlr. Ill. (z.T. farb.)
fest geb.

MedienNr.: 298537
ISBN 978-3-938045-30-5
9783938045305
ca. 39,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Ge, Ku
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