Die Kunst zu fliegen
Antonio Altarriba Lopez, dessen Leben hier von seinem Sohn erzählt wird, wurde 1910 als Sohn armer spanischer Bauern geboren. Er hat seine niedrige soziale Herkunft nie überwinden können, die politischen Zeitläufte verhinderten den erwünschten gesellschaftlichen Aufstieg. Die Biografie ist eng an die Geschichte Spaniens im 20. Jh. geknüpft und zeigt die meisten Protagonisten als politische und wirtschaftliche Opfer. Voller Empathie möchte sich der Leser dem gescheiterten Lebensweg der Hauptfigur hingeben - allein die mangelnde stilistische Ausführung der Story verhindert dies. Die 90 Jahre währende Leidensgeschichte wird nämlich von Station zu Station ohne jegliche Art von Dramaturgie aufgefächert. So reihen sich auf über 200 Seiten die Ereignisse aneinander, in stereotyper Zeichensprache, mit langen und langweilenden Textpassagen. Kaum einem Leser ist solch eine rohe, unbearbeitete Langfassung zuzumuten - da hätte das Lektorat eingreifen müssen.
Dominique Moldehn
rezensiert für den Borromäusverein.
Die Kunst zu fliegen
Antonio Altarriba. Zeichn.: Kim
Avant-Verl. (2013)
207 S. : überw. Ill.
fest geb.