Der Fremde

Das 1942 publizierte Werk 'Der Fremde' von Albert Camus gilt als eines der Hauptwerke des französischen Existentialismus. Im Mittelpunkt der in den 30er Jahren in Algerien spielenden Erzählung steht ein gottloser junger Mann namens Mersault. Dieser Der Fremde wirkt auf seine Mitmenschen introvertiert, gefühlskalt und gleichgültig. An einem Badestrand erschießt er einen Araber, der einen Konflikt mit einem zwielichtigen Freund hatte. Nach Monaten der Gefängnishaft wird er von einem Gericht als Mörder zum Tode durch die Guillotine abgeurteilt. Die Bilderzählung folgt im Handlungsablauf eng der zweiteiligen Romanvorlage. Der Illustrator setzt großformatige, weiche Aquarelle als Rahmen und Hintergrund für die ebenfalls in Wasserfarben ausgeführten, aber stärker konturierten Panels mit den Dialogen und den wortlosen Handlungsfolgen ein. Die emotionale Kälte des Hauptakteurs wird sowohl zeichnerisch als auch in den knappen, oftmals überraschenden Äußerungen gut eingefangen. Die Umsetzung der Erzählung als Graphic Novel ist somit ausgezeichnet gelungen. Breit empfohlen.

Siegfried Schmidt

Siegfried Schmidt

rezensiert für den Borromäusverein.

Der Fremde

Der Fremde

Jacques Ferrandez. Nach dem Roman von Albert Camus
Verl.-Haus Jacoby & Stuart (2014)

134 S. : überw. Ill. (farb.)
fest geb.

MedienNr.: 577028
ISBN 978-3-942787-21-5
9783942787215
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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