Ohne Wurzelsaft keine Baumkraft

Yuval Lapide ist der Sohn der um das jüdisch-christliche Gespräch in Deutschland verdienten Theologen Pinchas und Rut Lapide, die schon früh nach 1945 auf die Bedeutsamkeit dieses Gesprächs hinwiesen. Er stellt in diesem Buch drei herausragende Ohne Wurzelsaft keine Baumkraft jüdische Denker aus Deutschland vor, die zu Anfang und in der Mitte des 20. Jh. in Wort und Tat grundlegende Beiträge zu diesem Dialog geliefert haben: Franz Rosenzweig (1886-1929), Martin Buber (1878-1965) und Schalom Ben-Chorin (1913-1999). Das Buch wendet sich nicht an Fachleute, sondern ist für einen breiten Leserkreis gedacht, die sich über das Leben und die Gedanken dieser drei Pioniere des christlich-jüdischen Gesprächs erstmals informieren wollen. Die biografische Seite tritt dabei etwas zurück. Der Wert des Buches liegt in seinen meist kurzen Quellen, die kenntnisreich aus den Originalschriften herangezogen worden sind. Sie verdienen auch heute Interesse. Dass dabei manche Probleme, die heute aktuell sind, nicht zur Sprache kommen, versteht sich von selbst. Auch der Titel ist trotz Paulus (Römerbrief) nicht mehr ganz zutreffend, weil sich das gegenwärtige Verhältnis von Juden und Christen nicht mehr als Wurzel und Baum darstellt, sondern als Geschwister, die sich beide parallel zeitnah aus dem alttestamentlichen Judentum heraus entwickelt haben und dabei zum rabbinischen Judentum und zum Christentum geworden sind. Ab mittleren Beständen empfohlen.

Werner Trutwin

Werner Trutwin

rezensiert für den Borromäusverein.

Ohne Wurzelsaft keine Baumkraft

Ohne Wurzelsaft keine Baumkraft

hrsg. von Yuval Lapide
Verl. Sankt Michaelsbund (2014)

191 S.
kt.

MedienNr.: 409340
ISBN 978-3-943135-24-4
9783943135244
ca. 14,90 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Re
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