S.

Schreckliche Kriegsszenen musste die Familie des Fischers S. während des Zweiten Weltkriegs erleben. Der Sohn berichtet von seinen Kindheitserinnerungen: er wurde zwar nach 1945 geboren, ist aber mit den elterlichen Erzählungen vom Krieg groß geworden. Das Trauma ist eine familiäre Belastung und wirkt auch in seinen eigenen Kindheitserlebnissen fort, besonders auch in seiner späteren Affinität zu den Insignien des Krieges und zu Kriegsspielen. Es gelingt dem Zeichner dieser Graphic Novel die Erfahrungen der Familie glaubhaft wiederzugeben: die hingetuschten Aquarelle und Zeichnungen markieren die Bilder als Erinnerung - manches basiert auf präzisen Angaben, manches erscheint traumartig, bei anderen tun sich Leerstellen im Erinnern oder gar Fehler auf. Auch die Dialoge bestehen oft nur aus Sprachfetzen, aus Lauten und Unverständlichem; auch kommt es häufig zu Gedankensprüngen, bei denen der Leser die Orientierung im Lauf der Geschichte verliert. Dies alles bewirkt den Eindruck von Authentizität und macht das Erschrecken über Kriegsgräuel und Traumatisierungen umso größer.