Mord im Piemont
Sina Cassotto, je zur Hälfte Italienerin und Niederbayerin, ist mit einem feinen Gaumen ausgestattet und reist für einen exklusiven Münchner Delikatessen-Händler um die Welt, immer auf der Jagd nach besonderen Schmankerln. Im Herbst jedoch fährt sie traditionell in ihrem Oldtimer ins Piemont, um dort die berühmten weißen Alba-Trüffel einzukaufen. An einem ungemütlichen, nebligen Abend stolpert sie auf dem Weg zu ihrer abgelegenen Unterkunft über eine Leiche und wird damit aus unerfindlichen Gründen für Commissario Andrea Falcone sofort zur Hauptverdächtigen. Das kann sie natürlich nicht auf sich sitzen lassen und beginnt damit, eigene Nachforschungen anzustellen. Sehr schnell hat sie den Verdacht, dass der Mord mit der Trüffel-Misere in diesem Jahr nach dem staubtrockenen Sommer zu tun hat. Sina lernt interessante Leute kennen, Einheimische und Zugereiste, mit deren Hilfe sie sich der Lösung des Falles - sehr zum Missfallen von Falcone - konsequent annähert. Doch schließlich ist es der "Profi", in den sie sich trotz seiner nervigen Machoallüren ein wenig verliebt hat, der sie aus einer misslichen Lage befreien muss. - Der Autorin gelingt ein spannender, humorvoller Krimi, in dem man nicht nur sehr viel über die komplizierte Trüffeljagd lernt, sondern auch mit Beschreibungen der wunderschönen Landschaft und verführerischen Rezepten unterhalten wird. Von den Abenteuern der selbstironischen Genießerin Sina will man gerne mehr lesen. Empfehlung für alle Büchereien.
Susanne Steufmehl
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Mord im Piemont
Gabriele Kunkel
Louisoder (2019)
410 S.
fest geb.