Glanz und Gloria
Ilse Kubaschewski, geb. Kramp, war bereits in den Vorkriegsjahren in Berlin in der Filmbranche aktiv als Angestellte bei einem Verleih und mit einem eigenen Kinobetrieb in Rudow. Ihr Ehemann Hans arbeitete für die UFA. Nach dem Krieg reüssierte sie als Frau, die das Geschäft von der Pike auf gelernt hatte, mit ihrem 1949 gegründeten "Gloria-Filmverleih" und der Filmproduktionsgesellschaft "Divina". Sie prägte mit ihrem Gespür für den Massengeschmack gepaart mit untrüglichem Geschäftssinn das Unterhaltungskino der 50er und 60er Jahre in Deutschland. Sie genoss dabei auch das gesellschaftliche Leben im Freundes- und Kollegenkreis.. Bei den von ihr veranstalteten Gloria-Filmbällen traf sich alles, was Rang und Namen hatte im Filmgeschäft. Ilse Kubaschewski verstarb 2001 ohne Nachkommen und hat ihr gesamtes Vermögen in eine Stiftung eingebracht, die sich um humane Pflege im Alter kümmert. Der Historiker Michael Kamp hat akribisch recherchiert, viele Dokumente eingesehen und Interviews mit Zeitzeugen geführt. So entstand ein umfassendes Porträt der "Grande Dame" des deutschen Films ohne schwierige Kapitel auszublenden. Gleichzeitig liegt damit ein gewichtiger Beitrag zur Gesellschafts- und Filmgeschichte in der Bundesrepublik vor. Aufgrund des speziellen Themas und des hohen Preises nur für größere Büchereien geeignet.
Marion Sedelmayer
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Glanz und Gloria
Michael Kamp
August-Dreesbach-Verl. (2017)
374 S. : zahlr. Ill. (z.T. farb.)
fest geb.