Friends
Hermann und Thomas sind in einem großen Wald unterwegs zu einem Treffen des deutschen Ablegers des amerikanischen Geheimbundes Ku-Klux-Klan. Sie wollen in diese allgemein als rassistisch eingestufte Organisation aufgenommen werden. Als sie jedoch ihr Ziel nicht finden, gehen die beiden Freunde sich zunehmend auf die Nerven. Durch einen eingesperrten Hund, der einen offenbar geheimnisvollen Ort mitten im Wald bewacht, läuft das Geschehen vollends aus dem Ruder. Die zeichnerisch äußerst einfach gestaltete Geschichte wird dialogisch vollkommen in der Gegenwart erzählt. In den berüchtigten Ku-Klux-Klan aufgenommen zu werden erscheint hier als das Normalste in der Welt; Hermann und Thomas geht es vor allem darum, neue Freunde zu finden. Sollte der Autor beabsichtigt haben, eine rechte Gruppierung durch eine banale Alltagsepisode zu demaskieren, so ist dieser Versuch misslungen. Übrig bleibt eine Kurzgeschichte, deren tieferer Sinn sich kaum erschließt und die von ihrer Rahmenthematik für KÖBs abzulehnen ist.
Siegfried Schmidt
rezensiert für den Borromäusverein.
Friends
Jan Soeken
avant (2014)
[o. P.] : überw. Ill.
kt.