Als wir gegen die Deutschen verloren haben

Die Geschichte spielt in Holland in den Sommerferien am 08. Juli 1974, dem Tag nach dem WM-Finale Niederlande : Deutschland. Sie dokumentiert vordergründig die unbeschwerten Ferientage, die die Jungen Jonas und Daan verbringen, bis ihre Mitschülerin Als wir gegen die Deutschen verloren haben Helene plötzlich verschwindet. Van Driel streut in die Ausgangsgeschichte erste Verdachtsmomente, dann wachsende Gewissheit ein und deckt schließlich die konkrete Missbrauchssituation und die Ermordung des Mädchens in unverblümt-realistischem Stil auf. Titel und Fußballfeld-Grün auf den ersten Seiten legen zuerst eine Fußballgeschichte nahe. Doch dies wird schnell durch die bunt gezeichnete adoleszente Welt der beiden Jungen revidiert. Wie selbstverständlich taucht hier auch mal das Nacktbild eines Mädchens oder durch einen Türschlitz beobachteter Sex auf. Gegen Ende deckt dann ein schwarzweiß gezeichneter Teil in geradezu quälender Genauigkeit auf, was mit der verschwundenen Helene genau passiert ist und wer der männliche Täter ist. Das Mädchen ist tot und die Kindheit von Jonas und Daan garantiert beendet. Die Graphic Novel ist eindrucks-, aber auch anspruchsvoll und kann älteren Jugendlichen sowie Erwachsenen empfohlen werden.

Michaela Groß

Michaela Groß

rezensiert für den Borromäusverein.

Als wir gegen die Deutschen verloren haben

Als wir gegen die Deutschen verloren haben

Guido van Driel
Avant-Verl. (2016)

85 S. : überw. Ill. (überw. farb.)
fest geb.

MedienNr.: 585324
ISBN 978-3-945034-38-5
9783945034385
ca. 19,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
Diesen Titel bei der ekz kaufen.