Lovecraft

Der uruguayische Comiczeichner Alberto Breccia adaptierte 1973/74 mehrere Kurzgeschichten des Horrorautors H.P. Lovecraft für ein italienisches Magazin. Dabei griff er sich die bekanntesten Erzählungen des verehrten Schriftstellers rund um den von ihm kreierten Cthulhu-Mythos, das unheilbringende Buch Necronomicon und die fiktive neuenglische Stadt Arkham als Schauplatz heraus. Die meisten Storys drehen sich um die unheilvolle Konfrontation mit außerirdischen Monstern, die häufig seit Jahrhunderten versteckt auf der Erde weilen und deren Ausbreitung nicht verhindert werden kann. Dabei setzte Breccia auf Collagentechniken unter gelegentlichem Einsatz von Fotos und expressionistischen Tusche-Grafiken im Rohrschacht-Stil. Der Verzicht auf Details bei den bizarren, undefinierbaren Wesen lässt Platz für die Fantasie der Leser. Die beiden letzten Geschichten "Der leuchtende Trapezoeder" und "Der Flüsterer im Dunkeln" bauen noch stärker auf unheimliche Schwarzweiß-Impressionen unter Betonung der dunklen Flächen. Die stimmigen, experimentellen Adaptionen zählen zu den Meisterwerken der übersinnlichen Comicliteratur. Für größere Bestände empfehlenswert.