Motor Girl

Auf einem heruntergekommenen Autofriedhof in der Wüste Nevadas hat die junge Kriegsveteranin Sam ihr abgeschiedenes Refugium. Lediglich Mike, der Gorilla, der ihr dort Gesellschaft leistet, und die alte Libby, Eigentümerin des Schrottplatzes, stehen Motor Girl der jungen Frau nahe. Mit der Ruhe ist es jedoch vorbei, als ein dubioser Wissenschaftler mit allen Mitteln versucht, das Grundstück zu kaufen. Gut möglich, dass das erhöhte Aufkommen von Ufos und Außerirdischen hierbei eine Rolle spielt. Sam ist als Veteranin des Irakkrieges schwer traumatisiert und körperlich versehrt. Erlebnisse, die zu ihrem Leben in der Ödnis der Wüste geführt haben und auch die skurrile Rolle des Gorillas eröffnen sich dem Leser nach und nach in einer zweiten Erzählebene. Die Charaktere, angefangen von Sam über den Gorilla und Libby bis hin zu den Ganoven, die zur Einschüchterung auf Sam angesetzt werden, sind allesamt großartig getroffen. Terry Moore vermengt in seiner Geschichte Slapstick, Science Fiction und Ernsthaftigkeit in einer sehr gelungen Mischung. Seine Schwarz-Weiß-Zeichnungen fangen auf kongeniale Weise sowohl das Brachiale, Harte als auch die Zerbrechlichkeit der ehemaligen Elitesoldatin ein. Unterhaltsam und einfühlsam - besser kann von einem so ernsthaften Thema wie Kriegstraumata kaum erzählt werden. Sehr empfehlenswert.

Isabel Helmerichs

Isabel Helmerichs

rezensiert für den Borromäusverein.

Motor Girl

Motor Girl

Terry Moore
Schreiber & Leser (2018)

216 S. : überw. Ill.
kt.

MedienNr.: 594753
ISBN 978-3-946337-73-7
9783946337737
ca. 24,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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