Das orientalische Kochbuch
Einen Partner aus einem anderen Kulturkreis zu wählen, ist eine der besten Möglichkeiten, eine andere Küche kennenzulernen, und damit auch die Identität der Menschen dieses Kulturkreises besser zu verstehen. Ulrike Plessow hat ihrem türkischen
Mann Özgür und vor allem seinen weiblichen Verwandten beim Kochen über die Schulter geschaut und alle Lieblingsrezepte aufgeschrieben. So ist das 'Orientalische Kochbuch' der Familie Tatlici entstanden, die aus dem äußersten südöstlichen Zipfel der Türkei kommt, wo sich türkische, arabische, kurdische und syrische Einflüsse vermischen. Diese Einflüsse schlagen sich auch in den präsentierten Gerichten nieder. So werden viele Spezialitäten verwendet, die es heute jedoch problemlos in arabisch-türkischen Läden zu kaufen gibt. Die Tatlici-Küche ist abwechslungsreich und basiert auf viel Gemüse, neben Hummus, Couscous und Falafel gibt es Fatoush, Baba Hannus, Köfte Lahmacun und vieles mehr. Illustriert sind die Rezepte mit ansprechenden kleinen Zeichnungen, Bilder von den Gerichten gibt es nicht. Sehr nett sind auch die eingeschobenen Anekdoten über die Schwiegerfamilie. Dagegen ist das Register leider zur Rezept-Suche ziemlich unbrauchbar. - Dennoch insgesamt ein schönes ansprechendes Kochbuch, das sich für jede Bücherei eignet.
Ulrike Braeckevelt
rezensiert für den Borromäusverein.

Das orientalische Kochbuch
Ulrike Plessow. Mit Ill. von Annegret Ritter
Jacoby & Stuart (2016)
155 S. : zahlr. Ill. (farb.)
fest geb.