Bergstraße 68

Zu Beginn des zweifarbig gestalteten Comics "Bergstraße 68" stellt das etwa 8-jährige Mädchen Tilda ihr Zuhause in Berlin und ihre Familie vor. Kindgemäß berichtet Tilda, dass das große Haus, in dem sie lebe, schon alt sei und "zwei Weltkriege", Bergstraße 68 "die DDR" sowie "andere Tick-Takturen" (sic) überstanden hätte. Da die Erwachsenen regelmäßig abends im Innenhof zusammensitzen, erfährt Tilda bei einer Lauschaktion, dass das Haus saniert werden soll und die Erwachsenen befürchten, herausgeekelt zu werden. Tilda beschließt, sich zu wehren. Aus kindlicher Perspektive verfolgt sie den Start der Entkernung des Hauses und das Fällen des großen Baumes im Innenhof. Der Comic stellt die Folgen aktueller Großstadt-Phänomene wie steigende Mieten und Wohnungsnot so realistisch dar, dass er zu keinem Happy End kommen kann. In der kindlichen Erlebniswelt Tildas wird die leise Wohnraumverdrängung mit ganz eigenen Geschichten verbunden. Empfehlenswert für erwachsene Comicfreunde und Kinder ab 12 Jahren.

Michaela Groß

Michaela Groß

rezensiert für den Borromäusverein.

Bergstraße 68

Bergstraße 68

Text: Tina Brenneisen. Zeichn.: Veronica Solomon
parallelallee (2019)

55 S. : überw. Ill. (farb.)
fest geb.

MedienNr.: 599213
ISBN 978-3-946972-33-4
9783946972334
ca. 13,00 € Preis ohne Gewähr

Borromäus-Altersempfehlung: ab 12
Systematik: K
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