Caspar Plautz
Caspar Plautz, das ist nicht nur der Name eines österreichischen Benediktinermönchs, der bereits 1621 ein Kartoffel-Kochbuch veröffentlichte. Caspar Plautz ist auch der programmatische Name eines Ladens mit Imbiss und Verkaufsstand auf dem Münchner Viktualienmarkt, der von drei engagierten jungen Männern betrieben wird. Und diese haben jetzt ein Kochbuch rund um die vielseitige Erdfrucht herausgebracht, in dem sie nicht nur Rezepte präsentieren, sondern dem Leser auch eine Menge Wissenswertes rund um den Erdapfel vermitteln. Ihre Rezepte für Kartoffelgerichte haben sie nach den Jahreszeiten geordnet: Da präsentieren sie im Frühling etwa "Tortilla Espanola mit wildem Spargel und Fenchelsalat" oder "Patatasotto mit Löwenzahn und Burrata". Im Sommer schlagen sie u.a. "Kartoffelsalat mit Oktopus" oder "Vitello Potato" vor. Im Herbst schmecken "Japanischer Kartoffelstampf mit Teppichmuscheln, Sake und Sesam" oder "Gnocchi al Lamm-Ragù". Und ein kalter Winterabend wird verschönt z.B. mit einer "Gefüllten Kalbsbrust mit Kartoffelknödeln" oder "Kartoffelstrudel mit Zwetschgenfüllung". - Man sieht schon an diesen Beispielen: Kartoffeln sind viel zu schade, als sie immer nur in die Bratpfanne zu schnippeln oder als Salzkartoffeln zum Sonntagsbraten zu reichen. Dieses Kochbuch macht ungemein Appetit, zumal es mit vielen im doppelten Sinne geschmackvollen Fotos angereichert ist. Doch Vorsicht: Es besteht Suchtgefahr! Ein wunderschönes Kochbuch, für Büchereien jeder Größe sehr zu empfehlen.
Günter Bielemeier
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Caspar Plautz
Kay Uwe Hoppe, Theo Lindinger, Dominik Klier
Grete & Faust Verlag (2019)
224 Seiten : farbig
fest geb.