Meine kleine Schwester
Der Mimik nach zu urteilen ist der kleine Junge nicht sehr begeistert über die neue kleine Schwester, die zunächst nur "ein Ball" in Mamas Bauch war und jetzt mit "essen, spucken und kacken" sehr lebendig auf sich aufmerksam macht. Aber sie kann auch lächeln und vor allem kann sie schlafen - da macht sich der Bruder nützlich! In seiner Vorfreude auf zukünftige Spielfreuden weckt er das Baby versehentlich mit dem Ball, der den Jungen als durchgehender Bezugspunkt fast auf jedem Bild begleitet und in der letzten Szene für eine lustige Überraschung sorgt. Mit Mühe kann er sie beruhigen und als die Mutter ins Zimmer kommt, schläft - ihr Sohn! - Die in jeder Weise sehr reduzierten, abstrahierten und von geometrischen Formen dominierten Illustrationen im grafischen Stil geben die Handlung klar und eindeutig wieder; der geringe Text ist kaum nötig, setzt aber kleine, eigene Impulse. Die Bild-Doppelseiten zeigen jeweils kleine Veränderungen in Raum und Szenerie, die man gewinnbringend als Beobachtungs- und Sprachanlass nutzen kann; die etwas hilflosen Bemühungen des Bruders um das Baby und der überraschende Schluss sind auch für Erwachsene erheiternd - gerne empfohlen für Kinder ab 4 Jahren.
Birgit Karnbach
rezensiert für den Borromäusverein.
Meine kleine Schwester
Ulf Stark ; Charlotte Ramel
Klett Kinderbuch (2018)
[12] Bl. : überw. Ill. (farb.)
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 4