Der Schreiber von Koléa
Der algerische Autor, der seit längerer Zeit in Frankreich im Exil lebt und nicht nur dank seiner Krimis um den Kommissar Llob bekannt geworden ist, schildert hier in Romanform seine Kindheit und Jugend. Geboren wurde er 1955 als Mohammed Moulessehoul und wuchs zunächst geborgen in seiner Familie in Algerien auf. Das ändert sich, als der Vater, ehemaliger Offizier der algerischen Armee, beschließt, seinen ältesten Sohn im Alter von neun Jahren in die Kadettenschule zu schicken. Sie erweist sich zwar nicht als Hölle, aber kindgerecht ist das natürlich nicht. Mit der Zeit arrangiert sich Mohammed mit dem Drill und den sturen Ausbildern, lernt die Solidarität der Kadetten zu schätzen und begeistert sich für die Literatur. Bedrückend ist vielmehr die Situation in der Familie. Sein Vater schließt weitere Ehen und schiebt seine erste Frau samt Kindern in heruntergekommene Wohnungen ab. Trotz dieser nicht gerade förderlichen Umstände hat der Autor seine literarische Leidenschaft schließlich verwirklicht. - Ein bewegender Roman über eine schwierige Kindheit, der viele Leser ansprechen dürfte. (Übers.: Regina Keil-Sagawe)
Der Schreiber von Koléa
Yasmina Khadra
Osburg (2014)
285 S.
fest geb.