Eine wahnsinnige und wundervolle Welt

John Donnelly wächst in einem kleinen Dorf nahe der Grenze zwischen der Republik Irland und Nordirland auf. Bereits durch frühe Kindheitserlebnisse wird er in den alten Konflikt hineingezogen, was ihn zu einem idealen Kandidaten macht, um von einem Mentor angeleitet zu werden. Er wird in der Folge zum Scharfschützen ausgebildet und macht bereits als Jugendlicher Jagd auf britische Grenzsoldaten. Dies erfährt der Leser/die Leserin durch Rückblenden, denn der Roman setzt ein, als John 19 Jahre alt und schon einige Jahre als Schütze tätig ist. In diesem Jahr verliebt er sich jedoch rettungslos in Cora Flannery, die nichts von seinen Umtrieben ahnt. Auch wenn Cora nur ca. ein halbes Jahr in seinem Leben eine Rolle spielt, da sie durch einen Autounfall stirbt, hinterlässt sie bei ihm einen bleibenden Eindruck, der ihn durch das ganze Buch prägen wird. Die Frage nach der Berechtigung und nach dem Sinn seiner Taten wird ihn nie mehr komplett loslassen. - Mulholland vermittelt mit seinem Debütroman eine Ahnung davon, welche Motive, Leidenschaften und Beweggründe Menschen innerhalb Irlands dazu brachten, zu den Waffen zu greifen. Dabei teilt er jedoch nicht einfach ein in schwarz und weiß, sondern lässt den Grauzonen und Unwägbarkeiten dieses Konflikts und den Menschen darin ihren Raum. Empfehlenswert. (Übers.: Ilka Schlüchtermann)