Das Leben in einem Atemzug

Indien heute: Die Köchin Remu lebt im Slum, arbeitet in sechs Haushalten und finanziert damit nicht nur ihre in Armut lebende Familie auf dem Land sondern vor allem das Studium ihres Neffen. Ihre Hoffnung: Eine bessere Zukunft für ihn und damit auch Das Leben in einem Atemzug für die Familie. - Das Hausmädchen Milly wurde schon mit acht Jahren in die Stadt geschickt. Ohne ihren Verdienst wäre die Familie verhungert. Jede Herrschaft, bei der sie im Laufe der Zeit arbeitet, behandelt sie anders. Darf sie bei der einen glücklicherweise lesen und schreiben lernen, wird sie bei anderen sogar als Gefangene gehalten. - Ihre Freundin Soni hat sich, nachdem ihre Schwester vergewaltigt wurde und ihre Mutter sich erhängte, weil es keinen Arzt gab, der sich um ihre durch einen Tumor verursachte Schmerzen kümmern konnte, den Guerillas angeschlossen. - Lakshman ist verzweifelt: Nachdem sein Bruder, der in der Stadt Arbeit suchen wollte, kaum Geld schickt, muss er für zwei Familien sorgen. So zieht er schließlich mit einem Tanzbären von Ort zu Ort. - Diese Geschichte zeigt schockierend die Kluft zwischen Arm und Reich in Indien, das Schichtendenken zwischen Herrn und Dienern, Männern und Frauen. Trotzdem brechen diese Menschen aus ihrem bisherigen Leben aus in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Ein ergreifender, aufwühlender Roman. In den Text eingestreute indische Begriffe tragen zum Flair des Romans bei und werden in einem Glossar erklärt.- Gerne empfohlen. (Übers.: Giovanni u. Ditte Bandini)

Nicole Lorrig

Nicole Lorrig

rezensiert für den Borromäusverein.

Das Leben in einem Atemzug

Das Leben in einem Atemzug

Neel Mukherjee
Kunstmann (2018)

347 S.
fest geb.

MedienNr.: 594462
ISBN 978-3-95614-254-3
9783956142543
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
Diesen Titel bei der ekz kaufen.