Mein Leben als Dreizehnjährige

Esther ist ein echtes Mädchen aus dem Bekanntenkreis des Zeichners. Er begleitete sie seit ihrem neunten Lebensjahr in Form von episodenhaften Comics, inspiriert von ihren Erzählungen. Relativ viel Text mit Gedanken und Worten des Mädchens - angeblich Mein Leben als Dreizehnjährige authentisch - und lockere Zeichnungen zeigen, wie Esther ihre Freund- und Feindschaften sieht, die Menschen ihrer Umgebung, vor allem ihre Familie und ihren Blick auf das aktuelle Leben. Fast schon philosophisch legt sie Listen an, z.B. über angenehme und schreckliche Berufe, berichtet über ihren Schulalltag, Drogen und Mitmenschen. Dabei gelingt es dem Autor, gerade die Szenen herauszuarbeiten, die mehr zeigen als nur das alltägliche Geplänkel. Die einzelnen Szenen sind ohne thematischen Zusammenhang auf je einer Seite dargestellt. Ein großer Zusammenhang ist allerdings Esther und ihre Sicht auf ihre Generation mit all ihren Widersprüchlichkeiten, Freuden und Leiden. Erwachsene könnten sich mit ihren Kindern in ähnlichem Alter darüber austauschen, inwiefern Esther tatsächlich den richtigen Ton trifft. Leser in Esthers Alter wiederum entdecken, wie andere die Tücken des Alltags bewältigen und Krisen meistern oder lassen sich einfach von dem kreativen Umgang mit dem Leben unterhalten. Empfehlenswert, auch ohne den Kontext der Vorgängerbände.

Lotte Schüler

Lotte Schüler

rezensiert für den Borromäusverein.

Mein Leben als Dreizehnjährige

Mein Leben als Dreizehnjährige

Riad Sattouf ; aus dem Französischen von Ulrich Pröfrock ; Handlettering: Hartmut Klotzbücher
Reprodukt (2020)

Esthers Tagebücher ; [4]
54 Seiten : farbig
fest geb.

MedienNr.: 601256
ISBN 978-3-95640-213-5
9783956402135
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: J
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