Die Rückkehr aufs Land - 3
Erst nach achtjähriger Pause (Band 2 nicht besprochen) erscheint das dritte, aus zwei Alben bestehende Querformatbuch um die Provinzerlebnisse des Comiczeichners Manu Larcenet, seiner Freundin Mariette und ihres Kleinkinds Pupuce. Der Grund der zehnjährigen Pause in Frankreich zwischen Album fünf und sechs liegt darin, dass Texter Ferri "Asterix" übernahm und Zeichner Manu sich mit neuen Projekten wie der düstern Serie "Blast" beschäftigte. Diese Details fließen stets in den leicht autobiografischen Gagcomic ein und wurden Teil des Plots. In Ravenelles mit seinen skurrilen Einwohnern haben sich Manu und Mariette längst eingelebt. Als die inzwischen studierende Mariette das Thema eines zweiten Kindes aufbringt, reagiert Manu erneut panisch. Zudem wird er in den intriganten Bürgermeisterwahlkampf des Dorfs verstrickt. Als Texter Ferri auftaucht, muss dieser im Keller residieren. In Band sechs verirrt sich Verlagsredakteur Philippe mit einem neuen Serienvorschlag im Gestrüpp der Wälder, während Manu in Träumen seinem verschollenen Vater begegnet. Mit einer mehr oder weniger durchgehenden Handlung verknüpft das Duo einen ironisch-philosophischen Blick auf die eigene Biografie mit sozialkritischen und surrealen Gags. Die Grafik aus karikaturistischen Charakteren und reduzierten Hintergründen wandelt sich vom fünften zum sechsten Teil ein wenig in Richtung Realismus. Für große Bestände empfehlenswert.
Gregor Ries
rezensiert für den Borromäusverein.
Die Rückkehr aufs Land - 3
Jean-Yves Ferri & Manu Larcenet ; aus dem Französischen von Ulrich Pröfrock
Reprodukt (2020)
Die Rückkehr aufs Land ; 3
188 Seiten : farbig
fest geb.