Die Insel der Verschollenen
Seit Jahrhunderten müssen Kinder mit 14 Jahren, zum Ende ihrer Kindheit, auf einer verlassenen Insel überleben. Inzwischen wurde der Brauch eher zu einem Ferienlager. Nur die Zwillinge stehen vor einer echten Herausforderung, als sie wegen eines Streits auf der falschen Insel stranden. Das Boot ist kaputt und wird von Stig repariert, während Tilde die Insel erkundet und dabei auf unheimliche Holzskulpturen stößt und auf einen noch unheimlicheren Bewohner, Arne. Dieser gibt sich freundlich und hilfsbereit, doch Arne ist ein Geist, ein einsamer Geist, der Tilde unbedingt, auch mit Gewalt, auf seiner Insel halten will. Es ist Tildes Kuss, ihr erster, der Arne dazu bringt, sie nicht zu töten. Da Stig inzwischen das Boot repariert hat, gelingt ihnen nach einem spannenden Spurt die Flucht. Denn eigentlich will Arne Tildes Gesellschaft für seine Ewigkeit behalten. Die Zwillinge haben inzwischen ihre Kindheit hinter sich gelassen. Dieser Schritt wird in dem Comic spannend und eindrucksvoll dargestellt. Während die Grafik an Hergés Tim und Struppi erinnert, hat die Geschichte mehr Tiefgang und ist eher für Leser in ähnlichem Alter wie die Protagonisten (14 Jahre) geeignet.
Lotte Schüler
rezensiert für den Borromäusverein.
Die Insel der Verschollenen
Max de Radiguès ; aus dem Französischen von Annette von der Weppen
Reprodukt (2020)
Stig & Tilde
60 Seiten : farbig
fest geb.