Ein mögliches Leben
Als junger Soldat gerät Franz 1944 in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Er erlebt dort eine Zeit, die ihn nachhaltig beeindruckt und verändert. Mit seinem Enkel Martin reist er hochbetagt noch einmal dorthin und überlässt sich seinen Erinnerungen an das Lagerleben, an seine Freundschaft mit Paul, seine Ausbildung zum Übersetzer, die Kämpfe zwischen den deutschen Gefangenen, die an einen Endsieg glauben und denjenigen, die auf eine baldige deutsche Kapitulation hoffen. Er denkt an seinen Traum eines Lebens in dem freien Land Amerika, der irgendwann zerplatzt ist. In einem zweiten Handlungsstrang reflektiert Barbara, seine Tochter, ihr Leben und ihr Verhältnis zum ihr stets unverständlich gebliebenen Vater. Und auch Martin überdenkt sein Leben und die Verbindung zu seiner kleinen Tochter und deren Mutter neu. Achim Buch liest den interessanten, gut recherchierten Roman, der ein selten beleuchtetes Kapitel der deutschen Vergangenheit einfühlsam aufgreift, eindringlich und empathisch vor. Für alle Bestände sehr empfehlenswert!
Gabriele Güterbock-Rottkord
rezensiert für den Borromäusverein.
Ein mögliches Leben
Hannes Köhler. Gelesen von Achim Buch
Hörbuch Hamburg (2018)
6 CD (ca. 473 Min.)
CD