Der kleine Fuchs und der Pilot
Der kleine Fuchs ist sehr scheu und vorsichtig, tagsüber verbirgt er sich im Wald. Doch er wird bald vertraut mit einem Menschen - dem Piloten Antoine, der in seinem Wald abstürzt und sich dann behutsam um den Fuchs kümmert, der einen Splitter abbekommen hat. Versehentlich ist er an Bord, als Antoine nach Tagen wieder starten kann; in den vorüberziehenden Landschaften sieht er den Planeten Erde neu. Die Welt der Menschen selbst ist für ihn sogar wie ein völlig anderer Planet, auf dem er nicht glücklich ist. Antoine, sein Freund, verspricht, ihn in den Wald zurückzubringen, doch von seinem letzten Aufklärungsflug kommt er nicht zurück. - Die zarte, in sehr eindrucksvollen, sehr intensiven ganzseitigen Illustrationen (Kreide-Mischtechnik) umgesetzte Erzählung aus der Sicht des Fuchses kann als Hintergrundgeschichte für Exupérys "Der kleine Prinz" gelesen werden, denn die biografischen Anspielungen, vor allem seine Leidenschaft für das Fliegen, sind sehr vielfältig. Der Einfall, den Fuchs als besondere Figur aus der literarischen Vorlage herauszulösen (auch 2017 in Mirko Bonnés "Die Widerspenstigkeit", in BP/mp nicht bespr.), ist sehr wirkungsvoll und überzeugend, gerade wenn man die "Inspirationsquelle" kennt! - Das Bilderbuch ist eine Hommage an den Schriftsteller und für Kinder eine wunderschöne Geschichte über Sehnsuchtsorte und eine ungewöhnliche Freundschaft.
Birgit Karnbach
rezensiert für den Borromäusverein.
Der kleine Fuchs und der Pilot
Luca Tortolini ; Anna Forlati
Knesebeck (2018)
[18] Bl. : überw. Ill. (farb.)
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 5