Reinhold Messner

Es ist sicher ein gewagtes Unterfangen, dem Leben des berühmten Südtiroler Extrembergsteigers, Abenteurers, Autors und Museumsgründers Reinhold Messner auf nur 88 Bildseiten gerecht zu werden. Nach Meinung des Porträtierten ist dies dem italienischen Comicautor Petrucci gut gelungen. Das erste Kapitel (Der Berg) widmet sich der Jugend Messners im Villnöß, den Dolomiten und schließlich seinen immer waghalsigeren Touren auf alle Achttausender der Erde. Natürlich spielt der tragische Tod seines jüngeren Bruders Günther am Nanga Parbat dabei eine zentrale Rolle. Der zweite Abschnitt (Die Leere) fokussiert sich auf die drei großen Extremwanderungen: die Antarktisquerung mit Arved Fuchs, die gescheiterte Querung des Nordpolarmeeres und die Solotour durch die Wüste Gobi. Im Kapitel "Der Phönix" werden vor allem die Lebensphilosophie des alternden Messners und sein Engagement für die Südtiroler Museumslandschaft thematisiert. Eine insgesamt, auch zeichnerisch, gelungene Annäherung an das komplexe Leben des gleichermaßen egozentrischen wie kommunikativen Südtirolers. Um die episodenhafte und nicht unbedingt chronologische Erzählung in vollem Maße zu verstehen, sollte man jedoch bereits gewisse Vorkenntnisse zu Messner mitbringen, der ja seine Abenteuer in zahlreichen Büchern selbst geschildert hat. Auch für den Biografiebestand in Büchereien, die keinen eigenen Comicbestand pflegen, geeignet.