500 Zugreisen
Seit ihrer Erfindung im 19. Jh. hat die Eisenbahn einen beeindruckenden Siegeszug um die ganze Welt angetreten. Die Autorin stellt in ihrem reich bebilderten Werk zahlreiche außergewöhnliche Strecken vor, die von Reisenden gerne befahren werden. Ungewöhnlich ist dabei die Gliederung des Buches: Sie ist weder geographisch nach Ländern, noch zeitlich nach dem erstmaligen Befahren der jeweiligen Strecke vorgenommen worden. Die Verfasserin betrachtet die Eisenbahn als eine Art Zeitmaschine, durch deren Fenster man viel weiter als 200 Jahre in die Vergangenheit blicken kann. Im ersten Kapitel Urgeschichte werden daher Touren beschrieben, in denen Züge wie die Qinghai-Tibet-Bahn, der Ghan in Australien oder die Grand Canyon Railway Linie durch unberührte Landschaften fahren. Im Abschnitt Altertum geht die Reise dann z.B. von Kairo nach Assuan vorbei an den Bauten der Pharaonen. Das Mittelalter wartet mit der Bahnlinie Cusco bis Machu Picchu auf, während im 19. Jh. der Orient-Express beschrieben wird. In der Gegenwart rauschen schließlich der Reunification Express durch Vietnam und der Shinkansen durch Japan. Mit dieser scheinbaren Unordnung gelingt es der Autorin, den Leser immer wieder aufs Neue zu überraschen, da er nie voraussehen kann, welche Bahnstrecke als Nächstes vorgestellt werden wird. In allen Büchereien einsetzbar!
Thomas Hübner
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
500 Zugreisen
Sarah Baxter ; aus dem Englischen übersetzt von Klaus Benz
Knesebeck (2019)
400 Seiten : zahlreichhe Illustrationen, Karten
kt.