Der Fall der geheimnisvollen Blumen
Die junge, mit detektivischem Spürsinn ausgestattete Enola Holmes versteckt sich vor ihren beiden Brüdern in London. Sie befürchtet, von ihnen zu einem wenig selbstbestimmten Leben gemäß den Erwartungen des Adels im viktorianischen England gezwungen zu werden. Ein Versteckspiel, das kein leichtes Unterfangen ist, wenn man bedenkt, dass Enolas Bruder der berühmte Detektiv Sherlock Holmes ist. Zudem ermittelt sie in ihrem neuesten Fall auf eigene Faust zum Verschwinden von Sherlocks engstem Vertrauten Dr. Watson. Für ihre Nachforschungen schlüpft sie in die Rolle einer hübsch aufgemachten jungen Dame, was ihr - je nachdem in welchem Viertel der Stadt sie sich aufhält - mal zum Türöffner, mal zur Gefahr wird. Auch der dritte Band (zuletzt: BP/mp 20/71) unterhält die Leser/-innen wieder mit durchaus bitterböser Ironie, wenn Nancy Springer ihre Protagonistin verbal mit den wenig frauenfreundlichen Verhältnissen der Zeit abrechnen lässt. Trotz ihres unbedingten Drangs zur Freiheit sehnt sich Enola nach der Anerkennung der Brüder und vermisst oft schmerzlich ihre Mutter. Die Verfilmung der Abenteuer von Nancy Springers Detektivin gibt es auf Netflix.
Isabel Helmerichs
rezensiert für den Borromäusverein.
Der Fall der geheimnisvollen Blumen
Nancy Springer ; aus dem Amerikanischen von Nadine Mannchen
Knesebeck (2020)
Enola Holmes ; [3]
172 Seiten
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 12