Wild & wise
Jenseits all der Schönheiten in der Natur gibt es noch anderes, das sich so klein und unbedeutend präsentiert, dass es uns nicht gleich ins Auge fällt. Hässliches, Ekliges und Gefährliches blenden wir in der Naturbetrachtung gerne aus und dabei ist genau das von Interesse: Tanzmücken, Stechginster, Pfützen, Flechten oder Knollenblätterpilze gehören nicht zu den bevorzugten Gegenständen von Naturliebhabern. Es lässt sich in diesem Buch nachlesen, wie viel Bemerkenswertes uns oft entgeht. 70 Phänomene werden in kurzen Kapiteln vorgestellt: Wattwürmer, Blattläuse oder Schneeregen können mit Detailverliebtheit und einer Neigung zu Seltsamkeiten so beschrieben werden, als seien sie die Krone der Schöpfung. Die Texte orientieren sich an der Jugend-Sprache und werden mit flottem Witz präsentiert. Adressaten sind also eher junge Leser. Dafür spricht auch die Illustrierung, die jeden Eintrag flankiert. Hier wurde weniger Wert auf darstellerische Exaktheit gelegt, sondern auf prägnante ästhetische Wirkung. Die Einbettung in eine grau-braune Farbskala sorgt für den Reiz der "dunklen Seite" der Natur. Wer jedoch Genaueres über diese "underdogs" erfahren möchte, wird seine Suche bei Google fortsetzen müssen.
Dominique Moldehn
rezensiert für den Borromäusverein.
Wild & wise
Dixe Wills ; Illustrationen von Katie Ponder ; aus dem Englischen übersetzt von Claudia Arlinghaus
Knesebeck (2019)
160 Seiten : überwiegend farbige Illustrationen
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 12