Der Henker - 1. Göttliche Gerechtigkeit
Im mittelalterlichen Paris sorgt ein unerkannter, durch eine Maske verborgener und mit unbesiegbaren Kräften ausgestatteter Henker scheinbar für göttliche Gerechtigkeit, indem er Mörder des Mitternachts durch sein Schwert tötet. Im Falle des Jehan Martin, der eine Witwe ermordet haben soll und ebenfalls vom Henker zur Strecke gebracht wird, wird dieses Handlungsmuster jedoch dekonstruiert: Die Sachlage ist keineswegs eindeutig. Der Rat der Stadt, der dem Henker seine Aufträge erteilt, will etwas vertuschen und ein mächtiger Gegenspieler schützt einen Jungen, der ebenfalls in den Mordfall verwickelt ist. So wirft die Geschichte auch Fragen nach Macht, Moral, Schuld und Selbstjustiz auf. Auf einer zweiten Zeitebene wird zudem in Rückblenden dargestellt, wie der Henker zu dem wurde, was er nun ist. - In dichten und detailgenauen, zugleich aber auch düsteren und vielfach Gewalt darstellenden Bildern erzählt, kann diese an das Batman-Sujet erinnernde Story ein jüngeres Lesepublikum verstören. Diese wohl zunächst auf zwei Bände konzipierte Bilderzählung gehört daher unbedingt in den Erwachsenenbereich der Bibliothek. Ergänzungsbestand.
Siegfried Schmidt
rezensiert für den Borromäusverein.
Der Henker - 1. Göttliche Gerechtigkeit
Text: Mathieu Gabella. Storyboard: Virginnie Augustin. Zeichn.: Julien Carette
Splitter (2016)
Der Henker ; 1
55 S. : überw. Ill. (farb.)
fest geb.