Ich bleibe eine Tochter des Lichts

Shirin ist 18 Jahre alt, als die Islamisten im August 2014 ihr Dorf im Sindschar-Gebirge überfallen und die kurz vor dem Abitur stehende Schülerin entführen. Die inzwischen in Deutschland lebende Shirin erzählt zunächst vom Leben in ihrem Dorf, Ich bleibe eine Tochter des Lichts von ihrer Familie und ihrer Schulzeit, von den Sitten und Gebräuchen der Jesiden und von der jesidischen Religion. Zu einem erschütternden Dokument wird ihre Geschichte, wenn sie von ihrem weiteren Schicksal berichtet, von der brutalen Trennung von Männern und Frauen, von der Kasernierung der Frauen und Kinder, von der Zwangskonvertierung zum Islam, vom Verkauf an IS-Kämpfer, von ihren mehrmaligen Zwangsverheiratungen und den Vergewaltigungen. Dass sie dieser Hölle der IS-Terroristen entrinnen konnte, verdankt sie ihrem letzten "Ehemann", der sie mit dem durch IS-Stempel versehenen Eheschein bis nach Bagdad brachte. Aufgezeichnet hat die Geschichte die Journalistin Alexandra Cavelius. Informative Zwischenbemerkungen und ein aufschlussreiches Nachwort des Experten für Transkulturelle Psychiatrie und Traumatologie Prof. Kizilhan, der den traumatisierten Frauen bei der Bewältigung ihres Schicksals hilft, ergänzen diese Leidensgeschichte einer starken Frau. Auch wenn die Daten nicht aufeinander abgestimmt sind (z.B. S. 335), ist das Buch ein lesenswerter und aufrüttelnder Bericht.

Helmut Eggl

Helmut Eggl

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Ich bleibe eine Tochter des Lichts

Ich bleibe eine Tochter des Lichts

Shirin mit Alexandra Cavelius und Jan Kizilhan
Europa (2016)

363 S.
fest geb.

MedienNr.: 584350
ISBN 978-3-95890-015-8
9783958900158
ca. 18,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Bi
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